Hinweise und Anregungen für Ärztinnen und Ärzte
In Ihrer Praxis oder Ihrem Bereich wird eine Ausbildungsstelle zum/zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) frei und Sie suchen nach qualifizierten Bewerberinnen oder Bewerbern? Dann nutzen Sie gerne unsere Vorlage für Ihre Stellenanzeige online.
Toll, dass Sie sich dazu entschieden haben, junge Menschen zu Medizinischen Fachangestellten (MFA) auszubilden. Als Ausbildende/r übernehmen Sie eine wichtige Rolle für Auszubildende und haben die Möglichkeit, die beruflichen Erfahrungen dieser mitzugestalten.
Einige Themen, die es zu beachten gilt, haben Ihnen unsere Berater/innen zusammengestellt:
Was ist zu beachten
Ausbildungszeiten und Berufsschulzeiten
Für Medizinische Fachangestellte in Ausbildung gelten bestimmte Regelungen, die sich von denen bereits ausgebildeter Fachkräfte unterscheiden, zum Beispiel beim Thema Arbeitszeiten. So legt beispielsweise eine konkrete Bestimmung fest, wie Zeiten in Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb verrechnet werden dürfen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie auch im Merkblatt „Freistellung“ auf der der ÄKN-Webseite im Bereich MFA – Verträge und Downloads und im Berufsbildungsgesetz (BBIG) Paragraph 14 und 15.
Betrieblicher Ausbildungsplan ermöglicht strukturierte Ausbildung:
Die Basis für die MFA-Ausbildung im Betrieb, zum Beispiel in einer Arztpraxis, bildet ein Ausbildungsrahmenplan. Auf dessen Basis erstellen Sie als Ausbildende/r einen betrieblichen Ausbildungsplan. Dieser hilft Ihren Auszubildenden und Ihnen selbst dabei, die Ausbildung zu planen. Denn Sie haben die Pflicht zu gewährleisten, dass Ihre Auszubildenden die Fertigkeiten der betrieblichen Ausbildung, die dem MFA-Beruf zuzuordnen sind, auch während der Ausbildungszeit erlernen können. In dem Ausbildungsplan beschreiben Sie deshalb konkret, wie Ihren Auszubildenden alle verpflichtenden Ausbildungsinhalte innerhalb der Ausbildungszeit vermitteln werden.
Feste Bezugspersonen schaffen Orientierung:
Auszubildende werden im Laufe ihrer Ausbildung ständig vor neuen Situationen stehen und viele Fragen haben. Ein kontinuierlicher Austausch mit Ihnen als Ausbildende/r sowie festen Bezugspersonen und Ansprechpartner/innen im Ausbildungsbetrieb können Berufseinsteigern helfen, sich im Berufsalltag zurecht zu finden.
Ausbildungsverträge
In einen Ausbildungsvertrag sollten Sie mit ihren zukünftigen Auszubildenden verschiedene Dinge regeln, zum Beispiel Vergütung, Arbeits- und Urlaubszeiten, Fortbildungen uvm. Fragen dazu beantworten Ihnen auch gerne die MFA-Beratungsteams der Ärztekammer Niedersachsen. Hier finden Sie weitere Informationen.
Abschluss eines Ausbildungsvertrags und Antrag auf Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse:
Wenn Sie einen Ausbildungsvertrag mit einem zukünftigen Auszubildenden abschließen, ist es notwendig, dass Sie auch einen Antrag auf Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der Ärztekammer Niedersachsen oder Ihrer zuständigen Landesärztekammer stellen. Damit das Ausbildungsverhältnis schnellstmöglich in das Berufsbildungsverzeichnis eingetragen werden kann, finden Sie hier weitergehende Informationen, welche Unterlagen Sie einreichen müssen sowie eine Anleitung zum Ausfüllen Ihrer Vertragsunterlagen.
Zufriedene Auszubildende leisten mehr
Ein funktionierendes Team, das effizient und produktiv arbeitet und Ihnen als Arbeitgeber/in für die Behandlung Ihrer Patienten und Patientinnen den Rücken frei hält – das stellt Sie als Arbeitgeber/in ebenso zufrieden wie Ihre Angestellten und auch Patientinnen und Patienten.
Berufseinsteiger/innen wie etwa Auszubildende stehen am Start ins Berufsleben. In dieser wichtigen Phase erlernen sie Formen der Zusammenarbeit, die Kommunikation im Team und das eigenverantwortliche Arbeiten erst. Gerade, wenn es um den Umgang und ihre Rolle geht, möchten sie ernst genommen werden. Doch was können Sie als Auszubildende/r tun, um sie bestmöglich zu unterstützen und zu fördern?
5 Tipps, wie Sie Ihre Auszubildenden bestmöglich fördern:
1. Leben Sie eine offene Kommunikationskultur
Ermöglichen Sie einen regelmäßigen Austausch, fragen Sie aktiv nach, wie sich der/die Auszubildende fühlt und an welchen Stellen es Probleme gibt oder Unterstützung benötigt wird.
2. Äußern Sie Kritik konstruktiv
Es ist wichtig, dass Sie auf Fehler hinweisen und Punkte, die nicht Ihren Erwartungen entsprechen, ansprechen. Nur das ermöglicht einen Lernfortschritt. Äußern Sie Kritik konstruktiv statt anzuklagen und geben Sie konkrete Vorschläge, wie sich Ihre Auszubildenden verbessern können. Fehler machen gehört dazu und ermöglicht Lernkurven. Sich zu verbessern, ist nur möglich mit einer kontinuierlichen Rückmeldung. Wenn Sie einen offenen Umgang mit Fehlern vorleben, werden Ihre Mitarbeiter/innen langfristig aus Fehlern lernen.
3. Schaffen Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre
Als Ausbildende/r und Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, Ihren Auszubildenden und Angestellten eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der diese sich wohlfühlen. Dazu gehören geregelte Arbeitszeitregelungen, faire Bezahlung und Entwicklungsmöglichkeiten – sowohl in der Ausbildung als auch danach. Dies steigert die Motivation und Zufriedenheit Ihres Teams. Das spüren auch Ihre Patientinnen und Patienten.
4. Fördern Sie Team-Arbeit
Gerade die Zusammenarbeit unter Kolleginnen und Kollegen birgt viele Herausforderungen. Fördern Sie die Kommunikation und den Austausch im Team – zum Beispiel durch regelmäßige Besprechungen oder gemeinsame Aktivitäten.
5. Zeigen Sie Wertschätzung
Beschäftigte im Gesundheitswesen nennen oft eine fehlende Wertschätzung seitens ihrer Vorgesetzten oder Kolleginnen und Kollegen als Manko im Job. Eine kurze persönliche Unterhaltung am Ende eines stressigen Tages, ein Dankeschön oder Lob für Tätigkeiten, die besonders positiv auffielen, sind Gesten der Anerkennung. Auch mit monetären Anreizen wie etwa Bonuszahlungen für besonders gute Leistungen bringen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anerkennung und Wertschätzung entgegen.